Orkanartige Böen über Kiel mit Tief „Christian II“

Man kann es nicht mehr ignorieren: Der Regen wird stärker, der Wind böeiger, der Himmel grauer. Sturmtief „Christian II“ ist auf dem Weg zu uns und Kiel wird wahrscheinlich von den Orkanausläufern getroffen werden.  Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt eine Vorabwarnung heraus:

VORABINFORMATION UNWETTER vor ORKANBÖEN für Stadt Kiel gültig von Freitag, 09.01.2015 00:00 Uhr bis Sonntag, 11.01.2015 12:00 Uhr, ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst am Donnerstag, 08.01.2015 09:26 Uhr.

Der Südwest bis Westwind nimmt merklich zu. Von Freitag bis Sonntag treten – mit kurzen Pausen – an den Küsten und in den freien Lagen der Mittelgebirge verbreitet orkanartige Böen bis 115 km/h (Bft 11), vereinzelt auch Orkanböen über 120 km/h (Bft 12) auf. Im Binnenland werden verbreitet Sturmböen bis 100 km/h (Bft 10), vorübergehend auch orkanartige Böen bis 115 km/h (Bft 11) erwartet. Dies ist ein erster Hinweis auf erwartete Unwetter. Er soll die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen. Die Prognose wird in den nächsten 12 Stunden konkretisiert. Bitte verfolgen Sie die weiteren Wettervorhersagen mit besonderer Aufmerksamkeit.

Quelle: DWD / RZ Hamburg

Auch die Landesfeuerwehren warnen vor den erwarteten Wetterkapriolen. Zweimal soll Schleswig-Holstein am kommenden Wochenende von Orkanausläufern getroffen werden, sagen Meteorologen voraus. Sowohl am Freitag wie auch am Samstag nach einer kurzen Wetterberuhigung in der Nacht werden in einigen Landesteilen Windböen mit bis zu 100 km/h und mehr erwartet. Die rund 1400 Freiwilligen Feuerwehr und vier Berufsfeuerwehren im Land sind darauf vorbereitet. Dennoch ist davon auszugehen, dass auch diese Wetterlage das nahezu durchweg ehrenamtliche System der Feuerwehren erneut stark fordern wird. „Wir bitten daher alle Arbeitgeber um Verständnis, wenn ehrenamtliche Feuerwehrangehörige durch das erhöhte Einsatzaufkommen nicht ihrer regulären Tätigkeit nachgehen können“, appelliert Landesbrandmeister Detlef Radtke, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein.

Der Verband gibt zudem folgende Sicherheitstipps:

  • Sichern Sie Ihr Gebäude – achten Sie vor allem auf möglicherweise bereits vorhandene Beschädigungen. Schwachstellen können lose Ziegel, Schornsteine oder Dachrinnen sein.
  • Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab. Bei älteren Gebäuden, Baustellen oder morschen Bäumen kann der Wind Teile lockern, die dann eventuell auf das Auto herabstürzen können.
  • Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser, wenn Überflutungsgefahr besteht.
  • Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.
  • Entfernen Sie Laub aus Wassereinläufen wie Gullys oder Abflussrinnen.
  • Sichern Sie Balkone und Terrassen so, dass Möbel oder Pflanzen nicht umhergewirbelt werden können.

Für den Zeitraum während und nach den Orkanausläufern geben die Feuerwehren folgende Tipps:

  • Verlassen Sie während des Unwetters das Haus möglichst nicht.
  • Meiden Sie Wälder und Alleen – nicht nur während, sondern auch nach dem Orkan. Instabile Bäume und herab fallende Äste gefährden Sie auch in den Stunden danach.
  • Wenn Sie Autofahrten nicht vermeiden können: Passen Sie ihre Fahrgeschwindigkeit an. Achten Sie auf unvorhergesehene Hindernisse wie umherfliegende Gegenstände oder abgebrochene Äste. Beim Ein- und Aussteigen Fahrzeugtüre vorsichtig öffnen und den Griff fest in der Hand halten. Windböen können sonst die Türe aufreißen und erheblichen Schaden anrichten.
  • Seitenabstand beachten: Vor allem auf Landstraßen können selbst Schwerfahrzeuge wie Lkw oder Busse um mehr als einen Meter versetzen. Im schlimmsten Fall landet man plötzlich im Straßengraben oder gerät auf die Gegenfahrbahn.
  • Erhöhte Gefahr bei Brücken oder Tunnelausfahrten: Fahrbahnglätte, Dachlasten oder Aufbauten, die eine breite Angriffsfläche bieten, können auch dazu beitragen, dass das Fahrzeug vom Sturm verrissen wird.
  • Dachlasten und Anhänger sollten an stürmischen Tagen vermieden werden. Der Schwerpunkt sollte möglichst tief liegen, das Gewicht auf beide Fahrzeugachsen verteilt sein.
  • Wenn man von einer Sturmböe erfasst wird: Ruhe bewahren. Jede heftige Bewegung mit dem Lenkrad macht das Fahrzeug nur noch instabiler. Um das Auto wieder zurück auf die Spur zu bringen, nur gefühlvoll gegenlenken.
  • Allgemein gilt: Melden Sie Gefahrenstellen und Schäden, bei denen Sie Hilfe brauchen, unter der Notrufnummer 112. Bitte melden Sie Schäden, von denen keine akute Gefahr ausgeht, erst nach dem Ende des Unwetters.

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Kiel Journal