So geht es weiter am Kleinen Kiel-Kanal

Auf der bekanntesten Baustelle der Landeshauptstadt wird auch im heißen Rekordsommer fleißig gearbeitet. Obwohl statische Untersuchungen eine Anpassung der ursprünglichen Planung nötig gemacht haben, schreitet der Bau des Kleinen Kiel-Kanals sichtbar voran. Bis Ende 2019 soll die Wasserverbindung im Herzen der Kieler Innenstadt fertig sein.

Schon im Herbst haben Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer wieder vollständig freie Fahrt auf dem Straßenzug Rathausstraße/Martensdamm. Die Arbeiten auf dem Martensdamm und im Einmündungsbereich der Willestraße verlaufen planmäßig. Voraussichtlich am Mittwoch, 15. August, wird die Asphalttragschicht in die Fahrbahn eingebaut. Anschließend werden die Bordsteine gesetzt, die Gehwege gepflastert und die Deckschicht aufgebracht.

Auch beim Kanalbecken am Berliner Platz geht es voran: Seit Anfang August ist eine Bodenfräse im Einsatz, die in schmalen Gräben die Drainagestränge für die Grundwasserabsenkung in den Boden fräst. Über die Drainagestränge kann dann das Grundwasser abgepumpt werden. Der Grund für diese Maßnahme: Um die Beckensohle herzustellen, muss das Grundwasser in der Baugrube um circa 1,50 Meter abgesenkt werden. Diese Arbeiten mussten um rund vier Wochen verschoben werden, da große Findlinge im Boden das Einfräsen unmöglich gemacht hatten. Diese Hindernisse wurden daher zunächst mit einem Bagger geborgen.

Nach dem Absenken des Grundwassers folgt der Erdaushub. Anschließend werden die Köpfe der Gründungspfähle gekappt und eine Filterschicht unterhalb der Sohle eingebaut. Danach werden die schräg liegende Sohle und die Wände aus Stahlbeton eingeschalt, bewehrt und betoniert.

Die Arbeiten am Wasserbecken zwischen Kehdenstraße und Holstenstraße hatten sich aufgrund einer überraschenden Entdeckung in Höhe des „Ahlmannhauses“ (Holstenbrücke 7) verzögert. Dort wurden Fundamentreste eines nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragenen Gebäudes freigelegt. Dabei stellte sich heraus, dass einige der Gründungspfähle auf dem öffentlichen Grund unmittelbar vor dem Haus statisch für die heutige Bebauung bedeutend sind. Das Becken des Kleinen Kiel-Kanals kann daher an dieser Stelle nicht wie geplant eine Breite von zehn Metern haben, sondern muss um die Hälfte schmaler ausfallen.

Die Planung musste entsprechend angepasst werden. Nun ist in diesem Bereich eine Erweiterung der Promenade mit Sitzstufen herunter zum Wasser vorgesehen. Dem entsprechenden Änderungsantrag hat auch der Fördergeber, das Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein, bereits zugestimmt.

Das nun schmaler geplante Wasserbecken wird auf Pfähle gegründet, die durch die Kellersohle geführt werden. Die Baugrube wird dann – ausgehend von der Kehdenstraße – analog zum Vorgehen beim anderen Becken nach einer Grundwasserabsenkung ausgehoben.

Durch die Planungsänderung im Bereich „Ahlmannhaus“ und durch den Fund der großen Findlinge am Berliner Platz ist es zu bauzeitlichen Verzögerungen gekommen. Ziel ist es, diese im Winterhalbjahr wieder aufzuholen, sodass das Bauprojekt Kleiner Kiel-Kanal wie geplant bis Ende des Jahres 2019 abgeschlossen werden kann.

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Kiel Journal