Welthebammentag mit Kreideherzen und Rahmenprogramm in Kiel
Am 5. Mai wird in mehr als 50 Ländern der „Welt-Hebammen-Tag“ begangen. In diesem Jahr birgt dieses Jubiläum in Deutschland jedoch einigen zusätzlichen Zündstoff. Angesichts der aktuellen Haftpflichtproblematik der deutschen Hebammen ist das Thema hierzulande brisanter denn je – es geht um nichts weniger als darum, wie selbstbestimmt Frauen in Deutschland zukünftig gebären können. Auch in Kiel nutzen Hebammen die Gelegenheit, auf ihre prekäre Situation hinzuweisen. Bundesweit sollen Kreide-Herzen auf den Strassen daran erinnern.
Freiberufliche Hebammen werden sich aufgrund gestiegener Betriebskosten, zum Beispiel für die Krankenkassenhaftpflicht, die Ausübung ihres Berufes bald nicht mehr leisten können. Hilfe von Seiten der Politik kommt duch Bundesminister Hermann Gröhe nur zaghaft und wenig konkret.
Um auf ihre Lage aufmerksam zu machen, findet am Montag, dem 5. Mai ab 13 Uhr in Kiel eine Herz-Demo auf dem Rathausplatz statt. Mit abwaschbarer Kinderkreide soll dort, aber auch an vielen anderen Stellen in der Stadt das „Hebammenherz“ als optisches Signal und Zeichen für die Wichtigkeit der Hebammen bei der Geburt aufgemalt werden. Wer nicht malen möchte, hat die Möglichkeit, sich die Herzen auf buntes Papier auszudrucken und Passanten in die Hand zu drücken.
Am Montagabend (20:30 Uhr) wird im Studio Filmtheater am Dreiecksplatz der Film „Freedom for Birth“ gezeigt. http://www.youtube.com/
Im Original mit Untertiteln erfahren die Besucher, dass das Ternovsky-Urteil der Schlüssel dazu sein könnte, zukünftig die Geburtsrechte der Frauen nicht nur in Europa, sondern weltweit zu schützen. Manche sprechen dabei vom Anfang einer globalen Geburts-Revolution. Es geht weniger um die Frage, ob klinische oder außerklinische Geburt, – es geht um das Recht der Frau, selbst zu entscheiden, wo und mit wem sie sich am wohlsten und am sichersten fühlt, wo und wie sie die Kraft findet, selbstbestimmt zu gebären. Viele der weltweit führenden ExpertInnen auf der Gebiet der Geburtshilfe kommen zu Wort, u.a. Ina May Gaskin, Michel Odent und Sheila Kitzinger.
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