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Leselounge startet ins neue Jahr

db_stockxpertcom_id2004261_jpg_832556b914754028d7f426a74d70b7a17Auch in diesem Jahr startet die Leselounge wieder spektakulär ins neue Jahr. Den literarischen Auftakt machen am 3. Februar die Autorinnen Julia Wolf und Carolin Callies. Musikalische Live-Unterstützung gibt es von der Kieler Band „Superfucker“.

 

Julia Wolfs Debütroman „Alles ist jetzt“

Ingrids Leben ist aus den Fugen geraten – und das nicht erst jetzt. Bereits vor vielen Jahren flüchtete sie vor ihrer kranken Mutter und ihrer Jugendliebe Moritz in die Großstadt. Doch auch hier verfolgen sie letztendlich die Erinnerungen und ihr Drogen dealender Bruder und die Arbeit in einer Live-Sex-Bar machen ihr Leben nicht gerade leichter. Ingrids trister Zustand zieht sich durch den Roman, bringt sie nach Berlin und Frankfurt und führt sie schlussendlich, in der Hoffnung, vor der Vergangenheit fliehen zu können, nach New York.
Julia Wolfs Debütroman „Alles ist jetzt“ wurde mit dem Kunstpreis Literatur 2015 der Brandenburg Lotto GmbH ausgezeichnet. Die gleichzeitig verstörenden und berührenden Eindrücke sind nichts für zart besaitete und zeichnen auf 160 Seiten ein intensives Bild einer vom Leben gezeichneten Protagonistin nach.

Carolin Callis Lyrikdebüt „fünf sinne & nur ein besteckkasten“

Ironisch, mutig, obszön, seltsam, modern, durchaus unterhaltsam und gleichzeitig auch ein wenig verstörend sind die Geschichten, die Carolin Callis in ihrem Gedichtband erzählt. Körperlichkeit, Tod, Natur und alles, was man kaum erwartet tauchen in ihren lyrischen Werken auf und nehmen den Leser zu den unterschiedlichsten (Gefühls-)Stationen mit.
Die 1980 in Mannheim geborene Autorin erhielt für ihr Debüt den mit 10.000 Euro dotierten Thaddäus-Troll-Preis 2015.

Hintergrund

Das Literaturhaus Schleswig-Holstein e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich um Literaturförderungen kümmert. Die Geschäftsstelle „Kieler Literaturhaus“, die bereits seit 1989 ein ganzjähriges literarisches Veranstaltungsprogramm anbietet, befindet sich im Gebäude im Alten Botanischen Garten und bietet mit dem Projekt „Leselounge“ vor allem jungen Autoren und Musikern die Möglichkeit, ihre Texte und Songs vorzustellen. Mitverantwortlich für die Künstlerauswahl sind Studierende des Instituts für Neuere deutsche Literatur und Medien der CAU zu Kiel.

Veranstaltungsinfos

Mittwoch, 3. Februar
Beginn: 20 Uhr
Einlass: 19.30 Uhr
Eintritt: 5 Euro
Ort: Literaturhaus Schleswig-Holstein, Schwanenweg 13, Kiel
Musik: Superfucker

„Der Norden liest“ zu Gast in der Kieler „LeseLounge“

Mitten im Death Valley fast verdursten und von einem Indianer gerettet werden. Auf der Suche nach Tönen und Klängen Kyoto durchstreifen. Die Heldinnen von Karen Köhler und Lucy Fricke reisen in die Ferne, um bei sich selbst anzukommen. Wie schön, dass diese Art der Horizont-Erweiterung zurück ist in der Literatur. Eine wunderbare Ergänzung: die Singer-Songwriterin Mara Simpson, die in Kenia aufwuchs.

Sie scheuen weder Wildnis noch Katastrophe, weder Unglück noch Drama, sie werden zu Abenteuerinnen mit Leib und Seele – die literarischen Heldinnen von Lucy Fricke und Karen Köhler.

Lucy Frickes neuer Roman „Takeshis Haut“ (Rowohlt Verlag) erzählt von der Berliner Geräuschemacherin Frida, die auf Drängen eines jungen Regisseurs die gesamte Tonspur für dessen apokalyptischen Film rekonstruieren soll. Frida reist daraufhin nach Kyoto und begegnet dem jungen Takeshi, der ihre Welt ins Wanken bringt – kurz bevor ein gewaltiges Beben Japan erschüttert …

Als eines der „fünf großen Bücher der Herbstsaison“ hat die FAZ das Erzähldebüt „Wir haben Raketen geangelt“ (Hanser Verlag) von Karen Köhler ausgerufen. Mit großem Interesse an der Wunderwelt von Beziehungen, flüchtigen Bekanntschaften und schicksal-haften Begegnungen erzählt Köhler in Miniaturen, Postkarten und Protokollen. Schauplätze sind das Death Valley, Sibirien, auch die deutsche Provinz. Leben lauert überall.

Den passenden Sound zur Lesung bietet die britische Singer-Songwriterin Mara Simpson, die in Berlin lebt, mit zeitgenössischem Soul – begleitet von Alex Bayer am Kontrabass.

Lucy Fricke und Karen Köhler wurden beiden 1974 in Hamburg geboren. Fricke gewann 2005 den „Open Mike“. 2007 erschien ihr Debüt „Durst ist schlimmer als Heimweh“, drei Jahre später der Roman „Ich habe Freunde mitgebracht“. Seit 2010 veranstaltet Lucy Fricke HAM.LIT, das erste Hamburger Festival für junge Literatur und Musik in Hamburg. Sie lebt in Berlin.

Karen Köhler studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Bern. Seit 2008 lebt sie wieder in Hamburg, wo sie als Theaterautorin und Illustratorin arbeitet. Sie erhielt verschiedene Preise, u.a. 2011 den Hamburger Literaturförderpreis. Der Erzähl-band „Wir haben Raketen geangelt“ ist ihr erstes Buch.

Moderatorin des Abends ist Julia Westlake vom „Kulturjournal“. Informationen zur Veranstaltungsreihe unter www.ndr.de/dernordenliest

Weitere Informationen

  • „Der Norden liest“ … Beziehungsgeschichten
  • Lucy Fricke & Karen Köhler
  • Musik: Mara Simpson
  • Mittwoch, 3. Dezember 2014, 20.00 Uhr
  • Literaturhaus, Kiel