Die ersten beiden Tage der 123. Kieler Woche bescherten der Polizei wie erwartet eine hohe Einsatzbelastung. Herausragende Einsätze oder besondere Lagen gab es nicht. Bestes Wetter versetzte die Mehrzahl der Besucher in ausgelassene Feierlaune. Nur wenige fielen aus dem Rahmen. Die Polizei verzeichnete bis Sonntagvormittag 37 Straftaten (2016: 44), davon 20 Rohheitsdelikte (2016: 26).
Insgesamt 26 Platzverweise (2016: 33) mussten die Beamten aussprechen, drei Personen kamen diesen nicht nach und wurden in Gewahrsam genommen. In 17 Fällen kümmerte sich die Plizei um übermäßig alkoholisierte Erwachsene, von denen drei ihren Rausch in einer Ausnüchterungszelle ausschlafen mussten. Die Jugendschutzstreifen verzeichneten insgesamt 22 alkoholisierte Jugendliche. Ein Jugendlicher war so stark alkoholisiert, dass er an seine Eltern übergeben werden musste.
Ein Drohnenflug im Bereich Schwedenkai sorgte am Sonnabend gegen 22 Uhr kurzfristig für Aufregung. Polizeibeamte, die in dem Bereich eingesetzt waren, konnten den Privatpilot jedoch schnell ausfindig machen. Dieser stellte seinen Flug sofort ein. Das zweite Polizeirevier hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Fliegen mit Drohnen über sensiblen Bereichen, wie Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften und Menschenansammlungen verboten ist.
Neben dem konsequenten Vorgehen gegen alle Personen, die den friedlichen Verlauf des Volksfestes stören, liegt ein besonderes Augenmerk auf dem neuen Sicherheitskonzept, das die Polizei gemeinsam mit der Stadt Kiel erstellt hat. Das Ziel war es, die Sicherheit auf dem Veranstaltungsgelände zu erhöhen und gleichzeitig die Einschränkungen für die Besucher so gering wie möglich zu halten. Dies scheint nach erstem Eindruck auch gelungen zu sein. Die Einsatzkräfte an den Kontrollstellen berichten von vielen positiven Rückmeldungen und Verständnis für die getroffenen Maßnahmen seitens der Besucher und Verkehrsteilnehmer. Dass es in einigen Bereichen zu Verkehrsbehinderungen gekommen ist, konnte trotz des großen Engagements der eingesetzten Kräfte nicht verhindert werden.
Das Personal auf der Kieler Woche wurde im letzten Jahr um 30 Prozent und in diesem Jahr erneut um 50 Prozent erhöht. Dazu sagte der stellvertretende Direktionsleiter, Frank Matthiesen: „Ich finde es toll, mit welcher hohen Motivation alle Kolleginnen und Kollegen bei der Sache sind. Es war auch eine schöne Erfahrung festzustellen, wie schnell sich die auswertigen Einsatzkräfte in das Kieler Woche Flair eingefunden haben. Dafür allen ein herzliches Dankeschön der Behördenleitung“.