Freie Fahrt auf der Rader Hochbrücke

Es war ein Schock für alle Nord-Süd-Pendler: Wegen erheblicher Verschleißerscheinungen an den Betonpfeilern wurde die Rader Autobahnhochbrücke im Verlauf der A 7 ab dem 26. Juli für Lkw ab 7,5 Tonnen gesperrt. Zugleich wurde der Pkw-Verkehr von bisher vier auf zwei Spuren reduziert, sprich: Für den gesamten Verkehr war eine Begrenzung auf jeweils eine Fahrspur aus statischen Gründen unvermeidbar. Das Ausweichen auf den Rendsburger Kanaltunnel war wegen der dortigen Sanierungsmaßnahmen ebenfalls keine leichte Sache. Der Weg durch Rendsburg glich im Sommer einem Nadelöhr.

Der Verkehr an der Rader Hochbrücke normalisiert sich wieder (Bild: Webcam strassen.sh)

Der Verkehr an der Rader Hochbrücke normalisiert sich wieder (Bild: Webcam strassen.sh)

Am Freitag (8. November) konnte Verkehrsminister Reinhard Meyer nach dreieinhalb Monaten Bauzeit die Rader Hochbrücke wieder für den Verkehr freigegeben. Verkehrsminister Reinhard Meyer: „Es ist schon eine tolle Leistung aller Beteiligten, dass die Arbeiten so zügig abgeschlossen werden konnten.“ Somit sei diese wichtige und leistungsfähige Verkehrsmagistrale A7 wieder durchgängig insbesondere für das Logistikgewerbe befahrbar. Die Baukosten betragen insgesamt rund 2,7 Millionen Euro.

Die Brücke ist wieder uneingeschränkt tragfähig

Um diese kurze Bauzeit zu realisieren, waren die erforderlichen Arbeiten aufgrund der besonderen Dringlichkeit ohne umfangreiche Ausschreibungen freihändig an Firmen aus Schleswig-Holstein vergeben worden. Die Zusammenarbeit zwischen den ausführenden Firmen, den Planern, dem Prüfingenieur und dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr-Schleswig-Holstein (LBV-SH) hat nach den Worten von Meyer reibungslos funktioniert. Die schnelle Bauzeit war unter anderem durch Nacht- und Sonderschichten möglich geworden.

Es wurden alle 28 Pfeilerköpfe durch eine äußere Stahlgurtung und Spritzbeton ertüchtigt. Dafür waren 150 Tonnen Stahl verbaut worden. Sämtliche Risse an den Pfeilern sind inzwischen verschlossen. „Trotz unseres Ziels, schnell mit der Sanierung voranzukommen, haben wir immer gesagt: Sicherheit geht vor Schnelligkeit“, so Meyer.

Die uneingeschränkte Tragfähigkeit der Pfeilerköpfe durch die Instandsetzung wurde mittlerweile statisch nachgewiesen. Hierfür wurden insgesamt über 200 Bohrkerne aus dem alten Beton der Pfeiler entnommen und die Druckfestigkeiten überprüft. Zusätzlich wurden circa 400 Spritzbetonproben auf ihre Festigkeit untersucht. Das abschließende Ergebnis der Berechnungen zur Ermittlung der Restnutzungsdauer der gesamten Brücke wird Mitte 2014 vorliegen.

Meyer bedankte sich insbesondere bei der Verkehrsüberwachung der Landespolizei für den unermüdlichen Kontrolleinsatz und bei den am Bau Beteiligten Firmen, Ingenieurbüros sowie den Mitarbeitern des LBV-SH für die schnelle Ausführung der Instandsetzungsarbeiten. Wann die Brücke für Transporte mit Überlänge oder -breite freigegeben werden kann, hängt nach den Worten von Meyer von weiteren statischen Untersuchungen ab. Deren Ergebnisse werden voraussichtlich in einigen Wochen vorliegen. Die Standstreifen bleiben gesperrt, um Tragfähigkeitsreserven zu erschließen.

Seit August hatte das Wirtschaftsministerium ein eigenes Blog eingerichtet, um nahezu täglich über die Fortschritte am Bau zu berichten. Unter Medien-Info zur Sanierung der Hochbrücke können die einzelnen Schritte bis hin zur vorzeitigen Fertigstellung der Baustelle nocheinmal nachgelesen werden. Zusätzlich wurden zwei Webcams eingerichtet, die Livebilder für beide Fahrtrichtungen anbieten: http://strassen-sh.de/

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