„Romeo & Julia“ übertreffen in Kiel alle Erwartungen

Es war auf vielen Ebenen eine gewagte Idee: Das Sommermusical „Romeo & Julia“. Die gerade erst vor zwei Jahren eingeführte Veranstaltung der „Sommeroper“ wurde nicht nur durch ein anderes Genre ersetzt, sondern auch noch an einen anderen Standort verlegt. Anstatt mitten in der Kieler Innenstadt fand das diesjährige Sommerereignis der Bühnen Kiel direkt an der Förde auf dem Ostufer der Stadt statt. Außerdem wurden mit Peter Plate und Ulf Leo Sommer zwei Musiker aus dem Pop-Bereich („Rosenstolz“) verpflichtet, die Textfassungen und Übersetzungen von Daniel Karasek und Kerstin Daiber zu vertonen. Der Vorstand des Kieler Theaters hat viel gewagt – und viel gewonnen.

Den Erfolg konnte man bereits erahnen, als bereits im März, wenige Wochen nach Vorverkaufsbeginn, alle Vorstellungen als ausverkauft gemeldet wurden. Eine nachträgliche Zusatzvorstellung war bereits nach nur 45 Minuten voll ausgebucht. Die Weltpremiere am 16. August wurde nicht nur vor ausverkauftem Haus, sondern auch an mehreren Stellen in der Stadt frenetisch bejubelt. Dank wetterfester Videoleinwände summieren sich die 9500 Premierenbesucher gemeinsam mit denen, die an den drei Standorten Bootshafen (2.500 Zuschauer), Vinetaplatz (1.500 Zuschauer) und Blücherplatz (3.500 Zuschauer) den Liveübertragungen lauschten, auf stolze 17.000 Zuschauer am ersten Abend.

Die Berichterstattung erfolgte nicht nur im lokalen Rahmen, sondern überregional durch alle bekannten Medien und sichert der Stadt Kiel nun sicherlich einen festen Platz im sommerlichen Kulturkalender der Republik. Auch finanziell wurde das Risiko belohnt. Eintritts- und Sponsorengelder erbrachten die stolze Summe von 520.000 Euro. Nach Abzug aller Kosten werden die Überschüsse in die laufende Spielzeit der Kieler Bühnen investiert. Trotz teilweise sehr launenhaften Wetterverhältnissen haben die hervorragenden und zu Recht gelobten Darsteller und alle fleißigen und unermüdlichen Mitarbeiter des Theaters Kiel gezeigt, welche kulturellen Events in Kiel möglich sind, wenn Stadt und Industrie gemeinsam Projekte auf die Beine stellen. Den Bürgern ist zu wünschen, dass solch eine Anstrengung auch für das Jahr 2015 wieder angestrebt wird.

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Kiel Journal