Ausstellung an der Kieler Uni: Max Planck, Sohn der Stadt

Der 14. Dezember 1900 gilt als die Geburtsstunde der Quantentheorie. Aufgestellt wurde sie von dem aus Kiel stammenden Physiker Max Planck. Ihm zu Ehren haben Physikerinnen und Physiker der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) nun eine Ausstellung zusammengestellt. Eröffnet wird sie von Kiels Stadtpräsidenten Hans-Werner Tovar am Samstag, 14. Dezember, im Physikzentrum der Kieler Universität – dem 113. Geburtstag der Theorie, die die Naturwissenschaften revolutionierte.

Brachten Max Planck gemeinsam „nach Haus“ zurück: (v.l.) Michael Bonitz und Frank Hohmann von der Universität Kiel mit einem Faksimile von Plancks Nobelpreis-Urkunde Copyright/Foto: CAU/Schimmelpfennig

Brachten Max Planck gemeinsam „nach Haus“ zurück: (v.l.) Michael Bonitz und Frank Hohmann von der Universität Kiel mit einem Faksimile von Plancks Nobelpreis-Urkunde
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Es war nur einer von vielen Vorträgen vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, den Max Planck an diesem Tag im Jahr 1900 hielt. Er präsentierte seine Resultate zur Strahlung des so genannten „Schwarzen Körpers“, insbesondere seine – zu jener Zeit noch völlig unverständliche – Hypothese der Quantisierung dieser Strahlung. Damals ahnten weder Planck noch seine Zuhörer, dass dieser 14. Dezember in die Geschichte eingehen sollte: Tatsächlich leitete Planck mit seiner „Quantenhypothese“ eine Revolution der Physik, der Chemie und der gesamten Naturwissenschaften ein. Nicht nur das: Seine Entdeckung wurde auch zum Auslöser einer Revolution der Technik, die zur heutigen Nanotechnologie – vom Handy über Computertechnik und Internet – geführt hat.

Ausstellung über den Physiker wird am 14. Dezember an der Uni Kiel eröffnet

Neben seinen wissenschaftlichen Leistungen, für die er unter anderem 1918 den Nobelpreis für Physik erhielt, hat sich Max Planck unschätzbare Verdienste um die gesamte deutsche Wissenschaft erworben. Nur durch sein überragendes internationales Ansehen war es nach dem zweiten Weltkrieg möglich, die Existenz der wichtigsten Forschungsinstitute in Deutschland zu sichern. Sein persönliches Engagement resultierte in der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft. Aus diesen Gründen gedenken Wissenschaft und Politik in Deutschland Max Plancks in regelmäßigen Abständen auf großen Festveranstaltungen, zuletzt in Berlin im Jahr 2008, und das nächste Mal voraussichtlich zu Plancks 200. Geburtstag im April 2058.

Dass Planck in Kiel geboren wurde, ist für viele eher eine kuriose Randnotiz in seinem Lebenslauf. „Die wenigsten wissen, dass er darüber hinaus in Kiel von 1885 bis 1889 seine erste Professur innehatte und sich zeitlebens eine enge persönliche Bindung an Schleswig-Holstein und seine Heimatstadt bewahrt hat“, sagt Professor Michael Bonitz vom Institut für Theoretische und Astrophysik, unter dessen Leitung die neue Ausstellung aufgebaut wurde. Auch in Kiel wurde Planck zu seinem 150. Geburtstag 2008 in vielen Veranstaltungen und Festvorträgen gewürdigt. Damals entstand auch die Idee, Max-Planck, der Ehrenbürger der Stadt und Ehrensenator der Universität ist, in Kiel eine dauerhafte Ehrung zuteil werden zu lassen, indem man ihm ein Museum widmet.

Eine Ausstellung organisiert sich nicht von allein: (v.l.) Frank Hohmann, Svenja Jensen, Michael Bonitz, Sebastian Hermanns, Jürgen Holz und Kai Hansen stellten die neue Max Planck-Ausstellung im Kieler Physikzentrum zusammen. Copyright/Foto: CAU/Schimmelpfennig

Eine Ausstellung organisiert sich nicht von allein: (v.l.) Frank Hohmann, Svenja Jensen, Michael Bonitz, Sebastian Hermanns, Jürgen Holz und Kai Hansen stellten die neue Max Planck-Ausstellung im Kieler Physikzentrum zusammen.
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Ein erster Schritt dazu ist jetzt getan. In der Ausstellung im Physikzentrum der Kieler Universität werden zum einen Plancks Lebensweg und seine vielfältigen Beziehungen zu Kiel dargestellt – belegt durch viele interessante Dokumente, die in den Archiven von Stadt und Land ausfindig gemacht wurden. Zum anderen befasst sich die Ausstellung mit Plancks wissenschaftlicher Entdeckung des Strahlungsquantums und ihren Folgen für die Naturwissenschaften und darüber hinaus mit den Forschungen aus seiner Kieler Zeit. „Die Ausstellung richtet sich damit sowohl an Studierende, Schülerinnen und Schüler, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren, sowie an alle Bürgerinnen und Bürger, die mehr über den hochinteressanten Lebensweg des Physikers erfahren wollen“, so Bonitz weiter. Viele hochwertige Exponate wurden den Kielerinnen und Kielern von der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) zur Verfügung gestellt. Dazu kommen einige Originaldokumente aus dem Archiv der MPG, die bis Ende Februar 2014 gezeigt werden.

Zur Ausstellungseröffnung am 14. Dezember um 10 Uhr im Physikzentrum, Leibnizstraße 13 bis 19, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Programm am Eröffnungstag sind auf der Webseite http://www.theo-physik.uni-kiel.de/~bonitz/planck.html zu finden.

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Kiel Journal